Scälin - Cima del Cantun Überschreitung

Im Herbst 2021 unternahm ich die Tour anlässlich der Bewährungstouren der GebSpez RS. Die Routenbeschreibung unten stammt von der Begehung im Sommer 2024 (Link).:

Route: Albignahütte- Caciadur- Scälin- Cima dal Cantun- Südgrat- Vadrec da Castel Nord- Albignahütte
GPS-Track 2024: Caciadur_Sc_lin_Cantun.gpx (10224825)
Übernachtung: Albignahütte
Bergführer: imsand.raphael@outlook.com

Routenbeschrieb:
Von der Albignahütte folgt man den Wegspuren und Markierungen an den Fuss des "Bio-Pfeilers". Spätestens dort verlieren sich die Wegspuren und man sucht sich einen Weg durch die Geröllwüste in Richtung Caciadur. Der Angefügte GPS-Track zeigt unsere gewählte Route, welche wie ich finde eine gute Lösung bietet. 

Am besten plant man die Tour so, dass zum Sonnenaufgang am Grat ist. Anschliessend gehts in anregender, nie schwieriger Kletterei über den Caciadur. Irgendwann bricht der Grat steil ab und man klettert über den östlichen von zwei Kaminen 2-3m zu einem eingebohrten Kettenstand hinunter. An diesem kann 22m in die Ostflanke auf ein Grasband abgeseilt werden.
Nun folgt der Aufstieg zum Scälin. Zuerst gehts über den scharfen Grat in super Fels hinauf bis der Grat markant aufsteilt. Hier kann man den Vorgipfel auf der Ostseite über Bänder elegant umgehen. Die Kletterei ist immer einfach und lässt sich auch gut absichern. Anschliessend erreicht man wieder die Gratkante und steigt über diese zum Gipfel des Scälin. 
Der Abstieg vom Scälin sieht von oben steil und furchteinflössend aus, lässt sich aber relativ einfach absteigen. Es geht im ZickZack hinunter, nur am Schluss muss auch ein paar Meter geklettert werden um zum Beginn des "Reitergrats" zu gelangen. (-> siehe Topo in der Fotogalerie Begehung 2024)
Der "Reitergrat" führt abwärts zur "Fuorcla dal Scälin". In der Mitte (nach ca.20m) befindet sich ein Bohrhaken. Mutige und Zimmermänner können den "Reitergrat" auch auf seiner First hinunterlaufen ;-).
Der Aufsiteg zum Vorgipfel ist im allgemeinen einfacher und es kann viel zusammen gegangen/geklettert werden. Ab und zu findet sich eine etwas "schwierigere" Einzelstelle. Die Felsqualität ist im Allgemeinen gut, lässt aber zwischendurch auch mal etwas zu wünschen übrig. 
Nach dem Vorgipfel folgen noch 3markante Türme, wobei der Abstieg hinter dem letzten zum Beginn des "Firngrats" nochmals etwas Initiative fordert.
Der Firngrat bildet das Sahnehäubchen auf diesen schönen Anstieg. Leider wird er wohl schon in den nächsten Jahren ganz verschwunden sein.
Die letzten Meter zum Gipfel des "Cima dal Cantun" sind einfach, jedoch auch von der brüchigen Sorte.

Abstieg: Der Abstieg folgt über den Südgrat. Es ist empfohlen keine anderen Varianten auszuprobieren. Zu stark hat die Erosion in den letzten Jahren diesem Gipfel zugesetzt. 
Der Beginn ist etwas brüchig, jedoch zeichnen sich gute Wegspuren ab. Anschliessend wird der Grat solider. Sobald es schwierig wird findet man knapp links an der Gratkante einen Bohrhaken welcher nach unten zu einem Band führt. Luftig aber gut gesichert gehts östlich um das Turmsystem herum. Der Weiterweg ist dann wieder einfacher und man erreicht schliesslich den Gletscher beim "Passo dal Cantun". 
Solange dieser noch da ist gehts relativ kräfteschonend hinunter ins Geröllfeld jenseits der Punta da l'Albigna. Ab hier über ausgeprägte Wegspuren hinunter zum Bach.
Der Gegenanstieg zur Albignahütte ist dann nur noch Formsache;-)

Habe ich dein Interesse geweckt? Dann Frage unverbindlich für eine geführte Tour an: raphael.imsand@outlook.com

Video von der Begehung 2021 mit der GebSpez RS