Piz Morteratsch 3751m, PizPalü-Überschreitung 3900m

14. -17.07.2016

14.Juli ... Irgendwie erinnerte nur das Datum an Sommer. Als wir uns von Pontresina zur Tschiervahütte aufmachten blies uns kühler Wind entgegen. Die sommerlichen Blumenwiesen waren niedergedrückt vom Neuschnee und die Berge hüllten sich in eine Wolkendecke. Unseren Plan für den nächsten Tag, die Besteigung des Piz Roseg über den Eselgrat mussten wir leider begraben.
Nichtsdestotrotz bestiegen wir am Freitag den Piz Morteratsch. Wir erreichten trotz teils knietiefen Spuren und Nebel den Gipfel, andere Seilschaften versuchten sich am Biancograt, sie kehrten jedoch alle um. Zurück in der warmen Hütte planten wir den nächsten Tag. Es war eitel Sonnenschein angesagt, doch nach dem Telefon mit MeteoTest wurde uns klar, das die Besteigung des Berninagipfels wohl nicht möglich ist. Somit entschieden wir uns abzusteigen und eine Ausweichtour zur Diavolezza zu machen, denn am Sonntag stand für den letzten Tag noch die Palü-Überschreitung auf dem Programm.
Leider musste Florian in Pontresina die Tour gesundheitsbedingt abbrechen. Somit stiegen Fritz und ich in einer 2er-Seilschaft über den Ostgrat auf den Munt Pers. Über diesen Grat führt auch ein mit Fixseilen eingerichteter T5-Weg, wir jedoch suchten uns eine eigene Linie über den Grat und nach etlichen Zacken erreichten wir am Nachmittag den Gipfel. Der Abstieg über den Wanderweg zur Bergstation Diavolezza war dann kurz und gemütlich. Auch an diesem Tag scheiterten alle Begehungsversuche am windigen Biancograt.
Zum Abschluss bestiegen wir noch die 3 Gipfel des PizPalü. In der Morgensonne kletterten wir einsam über den Fortezza- und Spinasgrat auf den Piz Spinas. Anschliessend erreichten wir den Piz Palü und den Ostgipfel, wo wir dann auf die ganzen Bergsteiger der Normalroute trafen. Über den eindrücklichen Cambrenagletscher gings zurück zur Diavolezza-Seilbahn wo wir kurz nach Mittag unsere schöne Tour beendeten.