Matterhorn 4478m (2x Hörnligrat)
11.-12.7.2018
Kurz vor der Hauptsaison hatte ich zweimal die Gelegenheit das Matterhorn zu führen. Ganz ehrlich gesagt ist der Hörnligrat nicht meine Lieblingstour, da es bei viel Andrang in der Hochsaison häufig zu Stau, Wutausbrüchen und Streitereien kommt. Dies war bei uns zum Glück nicht der Fall.
Die Tour beginnt gleich hinter der Hütte. Nach einem kurzen Kraftakt über ein steiles Wändchen mit Fixseil folgt man Wegspuren bis zum ersten Couloir. Ab hier muss man den Weg kennen, sonst verirrt man sich zwangsläufig irgendwo im brüchigen Gelände. Nach dem ersten Couloir folgt eine kurze Verschneidung und man quert in das zweite Couloir. Kurz nach dem Couloir gehts rechts weg über gestuftes Gelände hoch und man erreicht den Grat. Es folgen kurze aber einfache Kletterstellen. An einem kleinen Wändchen entschärfen ein Fixseil und zwei Eisenstifte die Kletterei. Nun folgt man dem "Älwe-Fad" bis vor das Steinschlag-Couloir. Vor dem Couloir geht es rechts über gestuftes Gelände gut 60m hinauf auf ein breites Band. Diesem Band folgt man leicht aufsteigend durch das Couloir hinüber auf eine gespaltene Rippe. Nun folgt man der Rippe (Eseltritte) hinauf bis an deren Ende. Nun erblickt man einen markanten grauen Turm. Man quert in die Falllinie dieses Turms (häufig über Schneefelder) und steigt hinauf gegen das rechte Ende des Turms. Kurz unterhalb des Turms traversiert man gutgriffig nach links (Eisenstifte). Hinter dem Turm befinden sich Holzreste der alten Hütte. Nun folgt weiter abschüssiges Gelände bis zum "Gebiss". Hier folgt eine Kletterstelle II welche gut abgesichert ist. Beim Abstieg den Gast ablassen und dann gesichert durch Seilwurf abklettern. Nach dem Gebiss folgt ein rotes Fixseil welches zur unteren Moseleyplatte führt. Hier klettert man zwei Seillängen III hinauf zur Solvayhütte (Notbiwak). Gleich hinter der Hütte folgt die obere Mosleyplatte III welche auf den Grat führt. Man folgt dem Grat bis an einen roten Turm mit Fixseil. Entweder dem Fixseil (streng) nach hinauf oder im Aufstieg besser dem "Insider-Weg". Man erreicht wieder den Grat und folgt diesem bis zur Schulter, welche mit grossen Eisenstangen gesichert ist. Hier müssen häufig die Steigeisen angezogen werden. Anschliessend über den einfachen aber exponierten Schultergrat bis zu den Fixseilen. Kurz vor den Fixseilen gibts nochmals eine kurze Kletterstelle. Die Fixseile führen hinauf zum Dach, welches ebenfalls mit grossen Stangen gesichert ist. Nach dem Dach folgt man dem Grat zum Hauptgipfel und weiter zum Italiener-Gipfel mit Gipfelkreuz.
Mit beiden Gästen (Dani und Marc) erlebte ich einen ruhigen und schönen Tag am Matterhorn. Mit Marc konnte ich als "auswärtiges Gommi" sogar den Lead übernehmen und wir erreichten den Gipfel in unter drei Stunden :-) Aber eigentlich spielt die Zeit sowieso eine Nebenrolle, was zählt ist das Erlebnis! Was auch dazu gehörte war das Chaos an den fixen Seilen, verursacht durch "Grampini" welche in der Solvay übernachteten...
Material: 30m-Seil, Steigeisen, 2 Express, Helm
Zustieg
Marc im Gebiss
Marc bei der Solvay
Horu
Schulter vor Sonnenaufgang
sunrise
Am Ende des Schultergrats
Tiefblick
Gipfelgrat
Italiener-Gipfel
Zermatt
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