Gelmerfluh - Savoir Vivre 6c+
18.7.2024
Schon vor ein paar Jahren wurde die Nachbarroute des Grimsel-Klassikers "Sagittarius" saniert. Nachdem ich die Sagittarius schon mehrmals geklettert bin, war es nun endlich soweit auch die Nachbarroute zu Klettern.
Die Route ist sehr gut abgesichert mit eingeklebten Haken, im oberen Teil mit normalen Bohrhaken. Einige Seillägen lassen sich super mit mobilen Sicherungsmitteln selbst absichern. Jedoch kann man falls man sich sicher fühlt auch ohne diese Klettern. Der Abstieg erfolgt mittels Abseilen über die Route.
Material: 12 Express, 2x50m Seil, Cams optional
Topo: Filidor
Bergführer: imsand.raphael@outlook.com
Savoir vivre 6c+ (6a obl.)
1.Sl 6a+ (4b A0): Die Seillänge startet rechts neben der Route Sagittarius mit eingeklebten Bohrhaken. Nach einigen einfacheren Moves erreicht man im zweiten Teil eine sehr glatte Platte, welche wohl ziemlich häufig von Wasser überzogen ist. So auch bei uns. Somit war an freies Weiterkommen nicht zu denken und wir bedienten uns den Expresschlingen als Griff. Schade, denn wie sich herausstellte ist der Rest der Route frei kletterbar.
2Sl. 4c: Kurze einfache übergangsseillänge.
3Sl. 5b: Die "Hollow Flake" ist wunderschön zu klettern, dürfte jedoch doppelt so lang sein und etwas steiler ;-)
4Sl. 6a: Nach einem plattigen Start erreicht man auf halber Höhe der Länge ein kleines "Dächlein". Hat man den Fuss über oder besser an die Kante gebracht warten ein paar feingriffige Moves bevor man nach rechts zum Stand quert.
5Sl. 6b: Vom Start weg folgt bald die Schlüsselstelle in einer (feuchten) Verschneidung, bevor man diese nach Links in den "Kurvenriss" verlässt. Dieser Riss ist wunderschön zu klettern und kann super mit Keilen und Friends clean geklettert werden.
6Sl. 6a: Vom Stand gehts nach rechts an die Verschneidung welche auch wunderbar selber abgesichert werden kann.
7Sl. 6C+: Der vermeindliche Hasli-Swing lässt sich auch frei klettern. Gemäss Topo als 6c+ empfand ich es sogar etwas einfacher. Man klippt den letzten Haken auf der Platte, klettert anschliessend wieder ein Stück hinunter bis man über feine Strukturen nach links in die Walflosse klettern kann. Nun gehts mit Ganzkörpereinsatz die Walflosse hoch. Den Rucksack habe ich an einer Schlinge angehängt. Anschliessend kann man auf die Walflosse draufstehen bevor es in ein paar einfacheren Sequenzen an der "Hauptwand" weiter geht zum Stand.
8Sl. 6a: Der "Nielscrack" bietet abwechslungsreiche Kletterei vom Feinsten. Persönlich empfand ich es als die schönste Länge der Route.
9Sl. 5c: Jetzt ändert der Stil von typischer Granitkletterei zu etwas steilerer und strukturierter Kletterei. Der Stil ist der selbe wie in den Ausstiegslängen von Sagittarius und erinnert etwas an die Kletterei an der Mittagsfluh. Leider nimmt auch die Felsqualität dementsprechend ab. Wer genug hat kann ab hier ohne schlechtes Gewissen auch abseilen.
10Sl. 5c: Eine quarzige Leiter bildet die sogenannte "Kristallwand". Glitzernde Bodenschätze haben wir jedoch keine gefunden.
11.Sl. 5c+: Es wird nochmals etwas steiler. Die Schuppen scheinen teils fragwürdig, haben jedoch gehalten. Eine grössere wurde sogar mit Sika angeklebt.
12.Sl. 5c: Traverse nach rechts in eine Verschneidung wo sich der Stand befindet.
13Sl. 5b+: Die letzten Klettermeter
14Sl. 5a: finito
Kontakt
Imsand Raphael Bergführer IVBVUnterfeldstrasse 71
3985 Münster
Goms
079'898'78'76
raphael.imsand@outlook.com