Finsteraarhorn 4274m - Südostgrat
26.8.2016
Begehung des Finsteraarhorn über den kompletten SE-Grat ( Südostgrat oder Gemschgrat ) von der Gemschlicke. Einsam und wild.
Das Finsteraahorn (4274m) entsendet vom Gipfel nach Südosten einen 2.5km langen Felsgrat, welcher bei der Gemschlicke (3335m) endet. Der Grat ist gespickt mit unzähligen kleinen und grösseren Türmen. Er wird in 3 Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt beginnt in der Gemschlicke bis zum flachen Schneesattel auf 3540m. Hier hätte man allenfalls die Möglichkeit einzusteigen (Abkürzung) oder den Rückzug anzutreten. Das mittlere Drittel ist mit 3 markanten Gipfeln bestückt welche als 1., 2. und 3.Turm bezeichnet werden und endet im Sattel hinter P.3883. Das oberste Drittel führt zuerst steil zum Vorgipfel (4167m). Anschliessend folgt ein zerrissener, exponierter Grat welcher zur letzten Schlüsselstelle, kurz vor dem Hauptgipfel führt.
Wir starteten um 3.00Uhr in der Oberaarjochhütte und erreichten eine Stunde später den Einstieg in der Gemschlicke. Über eine plattige Wand erreichten wir den Grat. Gleich zu Beginn werden einige luftige Türmchen überklettert, alles noch im dunkeln. Die Felsqualität ist nicht die Beste und erreicht leider nirgends die Qualität wie man sie zum Beispiel auf der Schreck-Lauteraarhorn Überschreitung antrifft. Nach 2Stunden hatten wir das erste Gratdrittel bereits hinter uns gebracht und langsam dämmerte es auch. Am zweiten Gratdrittel wurde dann der Fels endlich ein bisschen besser und irgendwann ging dann auch die wärmende Sonne auf. Zwischendruch musste aber auch hier in ziemlich brüchigem Fels geklettert werden. Das letzte Gratdrittel fand ich persönlich am lohnendsten. Kurz vor dem Gipfel folgte noch ein luftiges Grätchen und eine nicht ganz einfach abzusichernde Kletterstelle bevor wir den höchsten Punkt erreichten. Es war kurz nach Mittag, somit waren wir ziemlich früher auf dem Gipfel, als wir eigentlich geplant hatten. So genossen wir das schöne Wetter, bevor wir über den bekannten Weg hinunter zu Finsteraarhornhütte stiegen. Für mich ging ein langer Traum in Erfüllung und das an meinem Geburtstag.
Fazit: Lange, einsame Grattour. Bezüglich Felsqualität gibts sicher schöneres, doch dafür ist man mit Sicherheit weg von den Massen und hat seine Ruhe. Eine effiziente Seilhandhabung ist hier das A und O, sonst kann aus einer solchen Tour eine schier endlose Odyssee werden.
Finsteraarhorn mit Bergführer: Imsand Raphael, 079 898 78 76
Den ersten Drittel gleich geschafft.
Sonnenaufgang irgendwo im zweiten Drittel. Studerhorn und Oberaarhorn
Kletterei am Finsteraarhorn SE-Grat (2.Drittel)
Morgenstimmung. Rechts unten der Fieschergletscher
Gedenktafel. Hut ab vor den Bergsteigern dieser Zeit
Immer wieder Abschnitte mit brüchigem Fels... Stefanie klettert am SE-Grat
Tiefblick zum Studergletscher
Ein grosser Teil ist geschafft. Blick zurück über den ganzen Grat. Der vergletscherte Berg ist das Vorder Galmihorn.
Auf dem Finsteraarhorn SE-Grat
luftiges Grätchen
Die Schattenseilschaft.
Letzte Kletterstelle vor dem Gipfel
Gipfelkreuz
Der Fieschergletscher
Kontakt
Imsand Raphael Bergführer IVBVUnterfeldstrasse 71
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raphael.imsand@outlook.com