Dome de Slot - Genius 6a+, 6c

Dome de Slot - Genius 6a+, 6c

30.7.2011 (mit Amadeo Rüedi)

Am Distelgrat, zu hinterst im Fieschertal, befindet sich der Dome de Slot. Schon seit langer Zeit fasziniert uns diese Felsbastion. Jedesmal wenn wir bei Hubert zu Besuch sind, schweifen unsere Blicke über die Moräne zu den Granitwänden der Wannenzwillinge, des Klein Wannenhorn und eben des Dome de Slot.

Wir fahren mit dem ersten ÖV ins Fieschertal, wo unsere Tour um 7.00Uhr beginnt. Über den bereits zig-mal abgelaufenen Weg steigen wir auf zur Burghütte, wo der Koni bereits am arbeiten ist. Er denkt dass es noch viele feuchte Stellen am Slot gibt und so sehen wir von unserem eigentlichen Ziel, der Route Ikarus ab. Über den Buckel erreichen wir den Punkt, wo sich eine Infosäule vom Unesco-Weltnaturerbe befindet. Ab hier haben wir leider den falschen, in die Irre führenden Weg gewählt. Wichtig: Bei der Säule zuerst um die Kurve links dem Weg in Richtung Märjelen nach und gut 70 Meter später wo der Weg an die Felsen führt Spitzkurve auf die richtigen Wegspuren, welche auch bald wieder rot markiert sind. Nun folgt man den Wegspuren bis zu einem grossen, abgerutschten Couloir. Achtung exponiert und Steinschlag. Aktuelle Situation 2015: https://www.bergsucht.ch/products/problem-zustieg-dome-de-slot-s-pfeiler-klein-wannenhorn-wannenzwillinge/  Über Moränen und steile Hänge erreichen wir dann Schlussendlich doch noch den gut sichtbaren Einstieg der Genius (links der Hannibal), welcher sich unterhalb einer geneigten Platte befindet.

Genius 6a+, 6cA0 (6a obl.) 13Sl.

  • 1Sl. 5c: Zuerst aufwärmen über die geneigte Einstiegsplatte. Über einen Steilaufschwung (BH an Kante) hoch auf eine weitere Platte welche man von links betritt. Über einen weiteren Aufschwung hoch zum Stand. 3er BH verlängern.
  • 2Sl. 5c: Diese Seillänge wurde im Topoführer komischerweise nicht eingezeichnet.
  • 3Sl. 6a+: An einer schönen, steilen Granitplatte, gespickt mit Löchern und Noppen hoch zum Stand.
  • 4Sl. 5c: Ein bisschen ein ZickZack
  • 5Sl. 5b: Ähnlich wie Sl.4. Gut verlängern.
  • 6Sl. 6a+: Geile Reibungskletterei, spärlich abgesichert.
  • 7Sl. 5c: Kaminkletterei. War im innern noch recht feucht.
  • 8Sl. 5c: Crux beim zweiten Steilaufschwung.
  • 9Sl. 5b: Wieder eine Länge, welche im topo nicht genau ersichtlich ist.
  • 10Sl. 5c: Zu Beginn eine schöne Schuppe, welche wieder selber abgesichert wird, dann weiter an Rissen hoch zum Stand. Super
  • 11Sl. 6a+ /6c: Zu Beginn eine Piazverschneidung, welche noch nass war. Habe ich gerade zwei Friends versenkt, da bei einem Ausrutscher fatal wäre. Weiter oben dann zwei Verschneidungen. Hier wusste ich nicht genau wo lang. Die linke, spärlich abgesicherte Verschneidung wäre die richtige gewesen, ich entschied mich jedoch für rechts, welche wie sich später herausstellte eine 6c-Länge der Hannibal war. 
  • 12Sl. 6a: Wieder eine schöne 6a mit einigen psychischen Stellen.
  • 13Sl. 5c+: Nochmals schöne Risskletterei. Zum Schluss eine Verschneidung welche selbst abgesichert werden muss.

Die Route wird gegen obenhin immer anspruchsvoller. Es müssen immer vermehrt selber Sicherungen angebracht werden und einige Stellen müssen zwingend obligatorisch geklettert werden, was eine gute Psyche und die Beherrschung des Schwierigkeitsgrades vorraussetzen. Nach 5.30h erreichen wir den obersten Stand auf der Kuppe. Die Aussicht geniessen wir nicht zu Lange, den es wartet ja noch der lange Weg zurück zur Burghütte auf uns. Beim ersten Abseilmanöver dann schon das erste Problem, wir können das Seil nich abziehen und ich steige die Seillänge im Selbstaufstieg nochmals hoch. Die weitere Abseilerei geschieht dann zum Glück reibungslos. Beim Einstieg zurück dann wieder Energie auftanken. Beim Rückweg finden wir dann auch gleich die ideale "Spur" und so sind wir nach etwas mehr als einer Stunde Fussmarsch um 20.00Uhr  zurück bei der Burghütte. 13 Stunden waren wir fast pausenlos in Bewegung und so freuten wir uns über das kühle Bier in der Hütte. Am nächsten Tag kletterten wir dann noch den ersten Teil der Grünen Route, bevor wir zu Fuss zurück nach Fiesch marschierten (Bus verpasst V.3)

 


 

-> Infos zur Route

  • Absicherung: so..so. In obersten Drittel stecken nur noch sehr wenige Bohrhaken als Wegweiser und es muss vermehrt selbst abgesichert werden. Viele obligatorische Kletterstellen.
  • Material: 2x50m Halbseil, 12 Express (verlängern),  Satz Friends und Zackenschlingen.
  • Zustieg: Fieschertal- Burghütte, weiter über den Märjelenweg bis zur Unseco-Infosäule. Hier zuerst dem weg entlang um die linkskurve und nach etwa 70Meter wo der Weg an den Felsen vorbeiführt auf die Wegspuren in Richtung Slot (Achtung, bei der Infosäule nicht gerade weiter den roten Punkten nach)
  • Abstieg: über Route abseilen und den Aufstiegsweg zurück ins Fieschertal
  • Zusatz: Die Routen sind allesamt anspruchsvoll und sehr lang. Bereits der Zustieg/Abstieg setzt bereits eine sehr gute Grundkondition voraus.
  • Weitere Berichte: Genius von M.Dettling

 


 

Morgenstimmung im Fieschertal unterhalb Burghütte

 


 

Bei der Unseco-Infosäule. Nicht geradeaus der Slot-Markierung nach sondern zuerst um die Kurve

 


 

Neue Wegführung beim Erdrutsch ca. 100m oberhalb altem Weg

 


 

Der einzige Kletterer heute neben uns

 


 

Die erste Seillänge

 


 

Zweite Seillänge

 


 

Sehr schöne Kletterei an Löchern und Noppen in der dritten

 


 

Granitwelt

 


 

¨Die sechste Länge 6a+ am Dome du Slot. Wenn die Psyche stimmt ein Traum

Dome du Slot

 


 

Ab in den finsteren, feuchten Kamin in der siebten Länge

Dome de slot fieschertal imsand raphael

 


 

Amadeo in der Crux der Seillänge 8

 


 

Im Nachstieg ists sowieso ein Genuss

 


 

Immer wieder schöne Verschneidungen...

 


 

...welche gegen obenhin auch immer mehr selber abgesichert werden. Genius Dome du Slot

Dome du Slot

 


 

Amadeo in der 6c-Länge vom Hannibal, einer weiteren Traumtour am Dome du Slot

Dome du Slot

 


 

Amadeo in der zwölfen Seillänge 6a.

 


 

On top

 


 

Abseilerei in einem Meer aus Granit

 


 

yesssir

 


 

Der Dome de Slot. Scheen

 


 

Am nächsten Morgen in der Burghütte

 


 

Noch ein bisschen ausklettern in der Grünen Route

 


 

Zurück im Tal mit Blick zurück zum Dome de Slot

 


 

aktuelles Topo von Marcel Dettling. Danke

 

Kontakt

Imsand Raphael Bergführer IVBV

Unterfeldstrasse 71
3985 Münster
Goms

079'898'78'76